Zusammenfassung
Auch wenn Substanzen wie Fluoxetin hochspezifisch nur in das serotonerge Neuronensystem eingreifen, stellt sich die Frage, ob nicht durch die enge Vernetzung der verschiedenen Neuronensysteme letztlich doch ein indirekter Einfluß auch auf die Aktivität adrenerger, cholinerger und anderer Neuronensysteme genommen wird und ob nicht diese Gesamtwirkung viel entscheidender für den antidepressiven Effekt ist als die Serotoninspezifität. Wie sonst sollte man sich es erklären, daß andere Antidepressiva, die überwiegend am noradrenergen Neuronensystem angreifen, letztlich die gleiche Responserate bei depressiven Patienten erzielen wie die hochspezifischen Serotonin-Re- uptake-Hemmer; es haben sich ja auch nicht die Hoffnungen bestätigen lassen, mit individueller Messung der Serotonin- und Noradrenalin-Aktivitätslage über ihre jeweiligen Liquor-Metaboliten eine Vorhersage zu treffen, ob der betreffende Patient eher auf einen Noradrenalin-Re-uptake-Hemmer oder auf einen Serotonin-Re-uptake-Hemmer anspricht.
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Philipp, M. (1991). Workshop „Pharmakologische Grundlagen“ mit N. Matussek. In: Hippius, H., Laakmann, G. (eds) Depressionstherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77105-7_4
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