Klinische Behandlungsergebnisse bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit

Zusammenfassung

Das klinische Bild des hirnatrophischen Prozesses des mittleren Lebensalters, dessen Ätiologie unbekannt ist, haben zahlreiche Autoren (Bronisch 1951; Wolf 1976, 1989 u.a.) beschrieben. Es weist mit der Symptomtrias: 1. hirnorganische Störungen; 2. depressive Störungen; 3. defizitäre Antriebsstörungen mit Vitalitätseinbuße die gleiche klinische Symptomatik wie die Alzheimer-Krankheit auf. Die primär-degenerativen hirnorganischen Störungen im körperlichen und psychischen Bereich sind kausaler Art, die oft vordergründigen depressiven Störungen sind symptomatischer Natur, während die Vitalitätseinbuße den Krankheitsverlauf prägt und das zentrale klinische Wesensmerkmal ist. Als Kriterium psychischer Vitalität gilt die Dynamik seelischer Vorgänge mit den Grundkomponenten Antrieb, Stimmung, Reizempfänglichkeit, Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit und Kontaktverhalten. Grünthal (1939) beschreibt die psychopathologische Symptomatik eines „allgemeinen hirnatrophischen Syndroms“: „Es ist klinisch gekennzeichnet durch die Senkung der gesamten seelischen Leistungshöhe … Die Eigentümlichkeit und besondere örtliche Betonung des jeweiligen, die Atrophie … verursachenden Krankheitsprozesses gibt dem klinischen Bild dann erst die besondere Ausprägung.“