Zusammenfassung
Die Geschichte der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist durch weitreichende Unterschiede in ihrer Anwendung zwischen verschiedenen Ländern, sogar zwischen verschiedenen Institutionen der gleichen Nation gekennzeichnet. Als Meduna in Ungarn 1934 bei einem katatonen Patienten erstmals Kampher injizierte, um Krampfanfälle auszulösen, erzielte er bei seinem Patienten eine klinische Remission und mit seinem Bericht Aufsehen in der Welt. Als Cerletti und Bini in Rom 1938 zeigten, daß die gleichen Effekte mit Hilfe elektrischer Ströme erzielt werden konnten, hoben sie eine neue Behandlungsmethode aus der Taufe. Während der ersten beiden Jahrzehnte ihrer Anwendung wurde die EKT mit dem Anstrich einer „magischen“ Behandlungsmethode begrüßt. Jedoch drangen nach dem Ende des 2. Weltkrieges Berichte ihres Mißbrauchs an die Öffentlichkeit. Im Zuge der Entwicklung psychotroper Substanzen in den 50er Jahren wurde die EKT in dem Glauben verlassen, daß die neuen psychotropen Medikamente einen effektiven Ersatz darstellen würden.
Übersetzt von Dr. T. Becker, Würzburg.
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Literatur
APA Task Force Report Nr. 14 (1978) Electroconvulsive Therapy. APA-Press, Washington DC
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Pippard J, Ellam L (1981) Electroconvulsive treatment in Great Britain. Gaskell, London
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Fink, M. (1992). Soziale und politische Aspekte der Elektrokonvulsionstherapie in den USA — Lektionen für die deutsche Psychiatrie. In: Gaebel, W., Laux, G. (eds) Biologische Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77086-9_13
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