Zusammenfassung
Wenn über die Probleme der AIDS-Beratung zu sprechen ist, geht es um soziale Arbeit, um die soziale Kärrner-Arbeit, die angesichts der AIDS-Krise unausweichlich notwendig geworden ist. Das Karussell, in dem wir alle uns dabei drehen, hat schon etwas Absurdes: Einerseits sind Betroffene wie Helfer allerorten auf nachbarschaftliche Hilfen und die Methoden der Sozialarbeit und Psychotherapie angewiesen, weil es immer noch keine überzeugende medizinische Hilfe gibt, andererseits gerät die psycho-soziale Strategie ständig in Beweisnat, ob sie denn auch genug nütze und sich messen lasse. Die Ansprüche an die Soziale Arbeit sind immens, aber auch nicht neu, wie sich leicht mit einem Zitat aus einem schon älteren Curriculum belegen läßt:
„Einführung in die Sozialarbeit: Der Kursus soll dem Sozialarbeiter, der daran interessiert ist, sich ’ins Gefecht’ zu begeben, Orientierungshilfe leisten. Die zu behandelnden Themen umfassen: Wie organisiert man Safer Sex als förderungswürdiges Gesellschaftsspiel? Die Kirchengemeinde als Organisationsrahmen für coming-out-Gruppen oder wie ich Jugendliche dazu bringe, es mit Äpfeln oder Südfrüchten zu versuchen. Die Diskriminierung. Die Ursachen der Heterosexualität. Wie geht es Deiner Mutter? Vom Trost, den die Vollwert-Kost spendet. Was muß man tun, um Latex-Produkte zu erotisieren?“ (frei nach: ALLEN 1980, S. 58).
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Literatur
Allen W (1980) Wie du dir, so ich mir. Rowohlt, Reinbek
Bliesener T (1989) Ausbildung von AIDS-Beratern mit Telefonsimulation und Gesprächsanalyse. In: Ehlich, Koergfer, Redder (Hrsg) Medizinische und therapeutische Kommunikation. Tübingen
Bochow M (1989) AIDS: Wie leben schwule Männer heute? Berlin
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Heckmann, W. (1992). Praxis der AIDS-Beratung. In: Ermann, M., Waldvogel, B. (eds) HIV — Betroffene und ihr Umfeld. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77018-0_14
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