Briefe Aus Dem Exil

Zusammenfassung

Der Indologe Heinrich Zimmer (geb. am 6. 12. 1890 in Greifswald, gest. am 20. 03. 1943 in New York) lehrte von 1922 bis 1938 an der Universität Heidelberg. Obgleich seit August 1933 polizeiliche Ermittlungen gegen ihn liefen, konnten keine Beweise beigebracht werden, die zu seiner Entlassung ausgereicht hätten. Da Heinrich Zimmer mit Christiane von Hofmannsthal¹, der Tochter des Dichters Hugo von Hofmannsthal, verheiratet war, hielt es das Kultusministerium sogar aus „kulturpolitischen Griinden“ zeitweise fur ratsam, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen. Im Februar 1938 wurde jedoch dem „nicht arisch versippten“ Dozenten die Lehrbefugnis entzogen², im November entging er knapp der Verhaftung. Mit seiner Familie emigrierte Heinrich Zimmer im März 1939 zunächst nach Oxford. Am Balliol College übernahm er einen unvergüteten Lehrauftrag und blieb auf die Unterstützung durch Verwandte seiner Frau angewiesen. Im Mai 1940 erhielt er die Einreisevisen für die USA. Die Columbia University, New York, erteilte ihm 1941 einen zunächst ausschließlich durch Spenden finanzierten Lehrauftrag, der 1943 in ein festes Angestelltenverhältnis übergeleitet werden sollte. Am 20. März 1943 starb Heinrich Zimmer 52 Jahre alt völlig unerwartet an einer Lungenentzündung in New York. Bis in seine letzten Lebenstage war er mit der Edition der Werke Hugo von Hofmannsthals beschäftigt³ und betrieb mit großem Einsatz die Gründung der von Paul Mellon finanzierten Bollingen Foundation⁴.