Veränderungen des sphärischen Äquivalents der objektiven Refraktion im Verlauf nach Phakoemulsifikation mit Intraokularlinsenimplantation

Zusammenfassung

Bei 79 Augen mit seniler Katarakt wurde routinemäßig eine Phakoemulsifikation mit Hinterkammerlinsenimplantation in den Kapselsack durchgeführt. Die Brechkraft der Intraokularlinse wurde durch präoperative Ultraschallbiometrie des Bulbus festgelegt und hierbei Emmetropie angestrebt. 5 Tage postoperativ und nochmals bei einer Nachuntersuchung nach einem Jahr wurde die objektive Refraktion bestimmt. Zur Beurteilung der refraktiven Gesamteinstellung des Bulbus nach Intraokularlinsenimplantation eignet sich das sphärische Äquivalent der vollständigen objektiven Refraktion. Im Durchschnitt lagen die Werte unmittelbar postoperativ bei +0,36 dptr. Nach einem Jahr war ein Mittelwert von +0,54 dptr, also eine weitere Hyperopisierung, zu beobachten. Als Ursachen hierfür kommen weniger Veränderungen der Hornhautkrümmung im Rahmen der Wundheilung, vielmehr jedoch axiale Verschiebungen der Intraokularlinsenposition im Verhältnis zu Hornhaut und Retina, z.B. durch Kapselsackschrumpfung in Frage.

Summary

In 70 eyes with senile cataract phacoemulsification was performed with implantation of posterior Chamber lenses into the capsular bag. The strength of the intraocular lens was determined for emmetropia by ultrasonic biometry. Spherical and cylindrical refraction were objectively measured after 5 postoperative days and then again after 1 year. Spherical equivalent of the objective refraction was found at +0.36 diopters early postoperative and at +0.54 diopters after 1 year. Reasons of hyperopie changes may be corneoscleral wound healing, but rather shifting of the intraocular lens for instance caused by shrinking of the capsular bag.