Einleitung

Zusammenfassung

Seit dem Ende der 60er Jahre haben sich die wirtschaftlichen Wachstumsbedingungen in vielen Industriestaaten einschneidend verändert. Im Anschluß an eine Periode hoher wirtschaftlicher Wachstumsraten nach dem Zweiten Weltkrieg kam es seit Mitte der 60er Jahre zu Konjunktur- und Strukturkrisen in Industriebranchen wie der Textil-, Schiffbau-, Auto- sowie Eisen- und Stahlindustrie, die traditionell zu den Trägern von Wachstum und Entwicklung zählten. Diese Krisen führten nicht nur auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu einer temporären Verlangsamung von Wachstumsprozessen, einem Anstieg der Arbeitslosenquoten und zum Entstehen sozialer Konfliktfelder, sondern hatten einen ausgeprägten regionalen Charakter. Monostrukturierte, altindustrialisierte Regionen wie das Ruhrgebiet, Bremen und das Saarland in der Bundesrepublik Deutschland oder Pittsburgh, Detroit und Boston in den USA erlebten einen industriellen Niedergang (vgl. Grabher 1989 und Wieland 1990). Dieser zum Teil mit dem Begriff der De-Industrialisierung gekennzeichnete Prozeß wurde durch vielfältige Veränderungen auf der Nachfrage- und Angebotsseite verursacht. Einerseits zeichneten sich im Bereich standardisierter Produkte des Massenkonsums partielle Sättigungstendenzen ab. Tendenziell verlagerte sich die Nachfrage gleichzeitig auf qualitativ hochwertige Produkte, ohne daß die Angebotsstruktur diesem Wandel zunächst ausreichend folgte. Andererseits drängten einige Entwicklungsländer auf der Angebotsseite im Zug einer veränderten internationalen Arbeitsteilung auf die Märkte für standardisierte Produkte und verschärften den Wettbewerbsdruck innerhalb der Industrieländer. Steigende Lohn-, Rohstoff- und Umweltkosten in den Industrieländern beschleunigten diesen Prozeß (vgl. Ewringmann u. Kortenkamp 1986, S. 671 ff. und Giese 1987, S. 240 f.).