Zusammenfassung
Trotz stabiler Transplantatfunktion entwickeln viele Patienten in der Spätphase nach Nierentransplantation (NT) eine klinisch manifeste Osteopathie. Die röntgenologisch manifeste Osteopathie wird in der Literatur mit einer Häufigkeit bis zu 45% angegeben. Es wird über die histologischen und histomorphometrischen Untersuchungsergebnisse von 101 Knochenbiopsien bei 100 Patienten 5–228 Monate nach NT berichtet (Krea 134 ± 48 μmol/1, Krea-Clearance 70 ± 31 ml/min). In 48 Fällen (47,5%) wurde ein Typ III, 19mal ein Typ II (18,8%), 7mal ein Typ I (6,9%) nach Delling, in 21 Fällen (20,8%) eine Osteoporose und zweimal ein Low turn over ohne Osteoporose diagnostiziert. Lediglich bei 4 Patienten (4%) konnten Normalbefunde erhoben werden. Im Verlauf nach NT wird ein Wandel der Osteopathie vom Typ I und III zum Typ II und zur Osteoporose beobachtet. Pathogenetisch steht in der Frühphase nach NT der persistierende Hyperparathyreoidismus im Vordergrund, während mit zunehmender Zeitdauer nach NT wahrscheinlich die Langzeitapplikation der Glukokortikoide mit Auswirkungen auf den Vitamin D-Stoffwechsel von wesentlicher pathogenetischer Bedeutung ist.
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Literatur
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Lippert, J. et al. (1992). Histologische und histomorphometrische Untersuchungsergebnisse zur Osteopathie bei 100 Patienten in der Früh- und Spätphase nach Nierentransplantation. In: Ittel, T.H., Sieberth, HG., Matthiaß, H.H. (eds) Aktuelle Aspekte der Osteologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76766-1_46
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