Zusammenfassung
Die Entwicklung der modernen Medizin ist eng mit der Entwicklung der modernen Industriegesellschaft verknüpft. Beide sind ohne die Fortschritte der Wissenschaft und Technik nicht denkbar und bedingen sich gegenseitig. Beide haben einen produktiven Charakter; die Produktion von Gütern ist ein Maß ihrer Leistungsfähigkeit. Dabei läßt sich ohne Schwierigkeiten zeigen, daß sich die Medizin in der modernen Zeit die Errungenschaften der Technik, und hier darf man die Computertechnik ohne Einschränkung dazuzählen, stets im Nachhinein zu Nutze gemacht hat. Auch die Medizin hat das Kriterium der Machbarkeit übernommen, und zwar in qualitativer und auch in quantitativer Hinsicht. Die Machbarkeit wurde zum Merkmal der Leistungsfähigkeit, die Leistung selbst drückt sich in Zahlen aus. Die Anzahl der durchgeführten Analysen und Operationen prägt die wissenschaftlichen Leistungsausweise und drückt die Fähigkeit aus, zu tun und zu bewirken. Dabei wird die Sinnfrage, die Frage nach dem Zweck, nach der Berechtigung zu dieser oder jener Handlung selbst dann erst später gestellt, wenn es sich herausgestellt hat, daß der Erfolg eben dieser Handlungen nur ein vorübergehender war oder sogar fehlte. Damit kommen wir sehr rasch zur Frage der Berechtigung zu solchen Leistungen, oder anders gefragt: Dürfen wir, sollen wir in jedem Fall alles tun, was machbar ist? Ist eine solche Einstellung ethisch vertretbar?
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Horisberger, B. (1992). Das ökonomische Prinzip der Honorierung im Gesundheitssystem. In: Mohr, J., Schubert, C. (eds) Ethik der Gesundheitsökonomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76759-3_3
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