Zusammenfassung
Die Quantifizierung der psychischen Leistungsfähigkeit bei Gesunden und bei den Patienten wurde in den letzten Jahren deutlich durch die Aufstellung des Begriffs der Vigilanz verbessert. Die Vigilanz stellt eine integrative Charakteristik der Dynamik der psychomotorischen Abläufe dar und gibt somit den approximativen Aufschluß über den physiologischen Zustand des Nervensystems. Die Vigilanz wird als der dynamische Zustand der neuralen Gesamtaktivität, welche die Verfügbarkeit und den Organisationsgrad des adaptiven Verhaltens bestimmt, definiert. Als instrumenteile Parameter für die Messung der Vigilanz werden verschiedene elektrophysiologische Methoden, besonders das EEG und evozierte Potentiale, angewendet. Als eine sehr zuverlässige und brauchbare Methode haben sich auch die Messungen der motorischen Reaktionen der Augen bewährt. Die Methode, die auf diesem Prinzip basiert, stützt sich auf die Quantifizierung der sog. Sakkaden: rasche, in Richtung Amplituden- und Geschwindigkeitsverlauf vorprogrammierte konjugierte Augenbewegungen, die zum Erfassen neuer Sehobjekte dienen. Die maximalen Geschwindigkeiten von Sakkaden liegen bei Menschen zwischen 500 und 700%, die Dauer zwischen 30 und 120 ms. Die Größe und Richtung der Sakkaden werden im Hirnstamm programmiert. Während ihres Ablaufs können Sakkaden nicht mehr in ihrer Richtung, Amplitude oder Geschwindigkeit korrigiert werden. Der Sakkadengenerator ist durch seine Abhängigkeit von der Förmatio reticularis stark vigilanzabhängig und dadurch ein wichtiger Indikator der als Vigilanz definierten psychomotorischen Funktionsfähigkeit der untersuchten Person.
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Literatur
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Hofferberth, B. (1992). Vergleich der klinischen Wirksamkeit und pharmakodynamischen Langzeitwirkung bei Behandlung mit geteilter oder Einmalgabe von Sermion. In: Stille, G., Meier, D.H., Musil, J. (eds) Sermion Forte Sermion Spezial. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76728-9_23
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