Zusammenfassung
Freuds Theorie der weiblichen Sexualität ist nie völlig zufriedenstellend gewesen. Dennoch konnte man auch nicht ohne weiteres auf sie verzichten. Ein wesentlicher Grund dafür war die Tatsache, daß einige ihrer Hauptthesen durch klinische Beobachtung bestätigt worden sind. Ein entscheidender Schub in der Entwicklung der Weiblichkeit läßt sich ungefähr im 3. Lebensjahr beobachten. Er wird ausgelöst, weil der Geschlechtsunterschied dem Mädchen nun in aller Schärfe bewußt wird. Diese Erkenntnis äußert sich gewöhnlich in dem Gefühl, einen Verlust oder eine Verletzung erlitten zu haben, so als hätte das Mädchen einmal männliche Genitalien besessen und nun verloren. Mit diesem Gefühl gehen in der Regel Neid und die Forderung nach Wiederherstellung einher. Infolgedessen verändern sich die Beziehungen des Mädchens zu seiner Mutter und zu seinem Vater. Der Wunsch nach einem Baby tritt an die Stelle des früheren Wunsches/ Anspruchs, ein Mann zu sein.
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Fast, I. (1991). Geschlechterdifferenzierung bei Mädchen. In: Von der Einheit zur Differenz. Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76596-4_3
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