Zusammenfassung
Obwohl sich in wissenschaftlichen Arbeiten zu dem Thema chronische Rükkenschmerzen in den letzten beiden Jahrzehnten eine multifaktorielle bzw. ganzheitliche Sicht der Ätiologie durchzusetzen scheint, einigen sich in der Praxis der hilfesuchende Patient und der konsultierte Arzt immer noch vorwiegend auf monokausale Entstehungszusammenhänge. Dies hat natürlich vielfache Ursachen, wie die menschliche Grundeigenschaft zur Bequemlichkeit und Vereinfachung, das immer schwierigere Sichzurechtfinden des mit dem Kranken konfrontierten Arztes in einer in Spezialisierungen sich zersplitternden Medizin und nicht zuletzt die oft unbewußte Abneigung des Patienten, komplexe Zusammenhänge und Hintergründe seiner Rückenerkrankung sich selbst und einem anderen preiszugeben.
Denn die Menge ist selbst bequem, verlangt zur Erklärung nicht mehr als einen Grund, dankt der Wissenschaft nicht für ihre Weitläufigkeiten, will einfache Lösungen haben und Probleme erledigt wissen.
S. Freud (1932) Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, GW Bd. 15
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Canzler, P. (1991). Über die Notwendigkeit der Ergänzung psychoanalytischer Therapie durch Körpererfahrung bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. In: Eich, W. (eds) Psychosomatische Rheumatologie. Brücken von der Psychosomatik zur Allgemeinmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76565-0_11
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