Zusammenfassung
Der heute in klinischer Anwendung stehende Fibrinkleber Human Immuno (Tissueol) wird aus Humanplasma hergestellt und dient zur Gewebeklebung, Blutstillung und Förderung der Wundheilung. Er wird als Zweikomponentenkleber angewendet: Die 1. Komponente, der eigentliche Kleber, enthält hochkonzentriertes Fibrinogen, Faktor XIII, Plasmafibronectin (kälteunlösliches Globulin, CIG), Spuren Plasminogen und einige weitere Plasmaproteine wie z. B. Albumin. Die 2. Komponente des Klebesystems enthält Thrombin und Kalziumchlorid. Im allgemeinen wird einer der beiden Komponenten noch ein Fibrinolyseinhibitor (Aprotinin) zugesetzt. Nach dem Vermischen der beiden Komponenten kommt es zur Gerinnung und im weiteren Verlauf durch aktivierten Faktor XIII (F XIIIa) zur Vernetzung des gebildeten Fibrins und auch des Plasmafibronectins. Es bildet sich ein Clot von zunehmender Festigkeit, der gut am Gewebe haftet. Im Verlauf des Wundheilungsprozesses sproßt dann Granulationsgewebe in das Clotmaterial ein, das lysiert, phagozytiert und vollständig resorbiert wird.
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Matras, H. (1991). Die Entwicklung der Fibrinklebung in der Operativen Medizin. In: Drommer, R.B., Hotz, G. (eds) Fibrinklebung in der Mund-, Zahn- und Kieferheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76510-0_3
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