Zusammenfassung
Zusätzlich zu der diskutierten Kritik an der Introspektion sind weitere Einwände gegen eine Psychologie vorgebracht worden, die sich mit dem Bewußtsein befaßt. Kann der Erlebnisaspekt, die Subjektivität des Mentalen, Gegenstand einer nomologischen Forschungsweise sein, einer Wissenschaft, die in verschiedener Hinsicht größtmögliche Objektivität anstrebt? Der Eindruck, daß hier eine Unvereinbarkeit vorliegt, wird interessanterweise von Angehörigen ganz verschiedener Denkrichtungen geteilt. Auf der einen Seite sehen z.B. behavioristische Kritiker ein großes Problem mentalistischer Ansätze darin, daß diese zu animistischen Betrachtungsweisen und Scheinerklärungen führen, die mit einer nomologischen Wissenschaft unvereinbar sind. Vertreter einer geisteswissenschaftlichen Psychologie weisen umgekehrt eine Wissenschaft vom Menschen zurück, die menschliches Handeln als erklärbar ansieht und es mit naturwissenschaftlichen Mitteln erforschen möchte; sie meinen, daß dieses Vorgehen die menschliche Subjektivität auslasse und „mechanistisch“ sei. - Können subjektive und objektive Sachverhalte Gegenstand einer Theorie sein? Ist nicht vielmehr davon auszugehen, daß es eine subjektivistische und eine objektivistische Betrachtungs- und Darstellungsweise gibt, also zwei verschiedene theoretische Perspektiven, die man nicht gleichzeitig einnehmen kann?
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Gadenne, V., Oswald, M.E. (1991). Bewußtsein und die erklärende Psychologie. In: Kognition und Bewußtsein. Lehr- und Forschungstexte Psychologie, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76481-3_6
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