Zusammenfassung
Soll man den steigenden Energiebedarf einer wachsenden Weltbevölkerung durch Kernenergie decken, auch wenn dies mit dem Risiko eines Unfalls mit möglicherweise irreversiblen Folgen verbunden ist, oder soll man der Nutzung fossiler Energieträger den Vorzug geben, mit der Gefahr, die begrenzten Ressourcen rasch zu verbrauchen, die Umwelt hoch zu belasten und einen wachsenden Teil der Menschheit ohne die erforderliche Lebensgrundlage zu lassen? Ist es zu rechtfertigen, die neuen Möglichkeiten der Genomanalyse, d. h. der Erkennung der menschlichen Erbanlagen, zur Untersuchung weiter Bevölkerungskreise zu nutzen, um — wie es in einem ersten Entwurf zu einem diesbezüglichen Forschungsprogramm der EG-Kommission heißt — „Personen vor Krankheiten zu schützen, für die sie von der genetischen Struktur her äußerst anfällig sind, und gegebenenfalls die Weitergabe der genetischen Disponiertheit an die folgende Generation zu verhindern“? Kann gar zur Behebung schwerer erblicher Erkrankungen ein gentechnischer Eingriff in die menschliche Keimbahn verantwortet werden, auch wenn dafär zuvor zerstörende Experimente mit menschlichen Embryonen erforderlich sind und das Risiko für die Betroffenen bislang unabsehbar ist, oder entzieht sich ein solcher Eingriff grundsätzlich jeglicher Abwägung, weil er dem Wesen der freien menschlichen Person widerspricht?
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Honnefelder, L. (1991). Güterabwägung und Folgenabschätzung in der Ethik. In: Sass, HM., Viefhues, H. (eds) Güterabwägung in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76292-5_4
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