Zusammenfassung
Bei der forensischen Blutalkoholbestimmung sind die Richtlinien des Bundesgesundheitsamtes (vgl. Lundt u. Jahn 1966) zu berücksichtigen. Dazu gehört insbesondere die Forderung nach Anwendung zweier voneinander unabhän-giger Verfahren mit jeweils 2 bzw. 3 Einzelbestimmungen. Im Hinblick hierauf tauchte die Frage der Verwertbarkeit von weniger als 5 bzw. 4 Einzelwerten auf. Hiermit haben sich in letzter Zeit Würmeling u. Machbert (1989) beschäftigt, die bei einer unzureichenden Anzahl von Einzelbestimmungen von der Annahme ausgingen, daß die deflzienten Meßergebnisse einer fiktiven Grundgesamtheit entstammen, für die die Voraussetzungen des Bundesgesundheitsamtes bezüglich der Variationsbreite zutreffen. Grüner u. Ludwig (1990) stellten fest, daß ohne die von Würmeling u. Machbert (1989) angenommenen Voraussetzungen durch Bestimmung des Konfidenzintervalls der gewonnenen „defizienten“Werte mit hoher Sicherheit derjenige Mittelwert zu bestimmen ist, der zur Beurteilung der Verkehrstüchtigkeit herangezogen werden kann.
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Literatur
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Bilzer, N., Grüner, O., Jehs, M. (1991). Methodenwahl bei unzureichendem Probenmaterial zur forensischen Blutalkoholbestimmung. In: Schütz, H., Kaatsch, HJ., Thomsen, H. (eds) Medizinrecht — Psychopathologie — Rechtsmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76290-1_35
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