Zusammenfassung
Fragestellung dieser retrospektiven Analyse war, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine nichtradikale Therapie rechtfertigen zu können. Von 240 an der Universitäts-Frauenklinik Rostock behandelten Fällen von Zervixkarzinom im Stadium Ia (Maximalabmessungen 7x7x5 mm) der Jahre 1966–1989 wurden sämtliche Konisationspräparate unter einheitlichen Gesichtspunkten nachgemustert und reklassifiziert. In 9 Fällen traten mehrere Mikrokarzinome (multifokal) auf. Die Epithelveränderungen waren zu % auf der Ektozervix und zu Vh in der Endozervix lokalisiert. In 94% betrug die Infiltrationstiefe maximal 3 mm, nur 6% zeigten ein infiltratives Wachstum bis 5 mm. In 148 Fällen wurde eine frühe Stromainvasion, in 92 ein Mikrokarzinom diagnostiziert. Der Nachweis von Koilozyten stieg signifikant von 11% auf 34% an. Mit steigender Infiltrationstiefe und zunehmendem Volumen des Tumors nimmt die Häufigkeit des Lymphgefäßbefalls signifikant zu. Bei gemischtem und dissoziierendem Tumorwachstum wird häufiger Lymphgefäßbefall durch Karzinomkomplexe beobachtet als bei plumper Infiltration. Je undifferenzierter ein Tumor ist, desto signifikant häufiger findet man auch eine gemischte und dissoziierende Wuchsform des Karzinoms. In 8% nahm das Karzinom seinen Ausgang von Dysplasien. Damit ist die Möglichkeit einer explosionsartigen oligophasischen Entstehung des Karzinoms unter Überspringen des Carcinoma-in-situ-Stadiums nicht von der Hand zu weisen.
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Schumacher, A. (1991). Biologisches Verhalten des Zervixkarzinoms im Stadium Ia. In: Hickl, EJ., Berg, D. (eds) Gynäkologie und Geburtshilfe 1990. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76124-9_69
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