Zusammenfassung
Durch die Chorionvilli-Punktion (CVS) ist es heute gelungen, die Pränataldiagnostik in die 8.–10. Schwangerschaftswoche (SSW) vorzuverlegen. Zur Beantwortung der Frage, welche Beweggründe der betroffenen Patientinnen für eine frühe Diagnostik sprechen, befragten wir 117 Frauen, bei denen eine CVS und 98, bei denen eine Amniozentese (AC) durchgeführt worden war mittels eines standardisierten Fragebogens. Die 21 gestellten Fragen waren geschlossen formuliert, wobei teilweise auch Mehrfachnennungen möglich waren. Die Fragebögen waren in beiden Gruppen grundsätzlich gleich, bis auf die Frage der zur Anwendung gekommenen Methode. Die Rücksendungsquote war im CVS-Kollektiv mit 72% gegenüber 58% höher als bei den Patientinnen, bei denen eine Amniozentese durchgeführt worden war. Wir führen diese unterschiedliche Responserate u.a. auf darauf zurück, daß bei vielen Frauen die Schwangerschaft bereits beendet war, oder aber länger zurücklag. Die weitere Analyse ergibt, daß die Zahl der Schwangerschaften in beiden Gruppen fast gleich groß war, jedoch finden sich im CVS-Kollektiv in der Anamnese mehr Fehlgeburten, im Vergleichskollektiv mehr Geburten. Hauptindikation zur pränatalen Diagnostik war in beiden Gruppen das mütterliche Alter, wie auch die Altersverteilung mit einem Altersgipfel von 38 Jahren ergibt. Es fällt jedoch besonders auf, daß sich im CVS-Kollektiv mehr Frauen finden, die der Gruppe der späten Erstgebärenden zuzurechnen sind.
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Husstedt, W., Leonhard, D., Klinik, F., Oberheuser, F. (1991). Was veranlaßt die Patientinnen zur Chorionvilli-Punktion?. In: Hickl, EJ., Berg, D. (eds) Gynäkologie und Geburtshilfe 1990. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76124-9_339
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