Unternehmensweite Dezentrale Datenmodellierung

Zusammenfassung

Basis einer Datenmodellierung von Unternehmungen bilden Begriffe, wie Kunde, Lieferant, Auftrag, Artikel, und deren grundsätzliche Beziehungen. Dabei erweist sich eine einheitliche Festlegung des Inhaltes und der Struktur dieser Basisbegriffe als unverzichtbar zur Realisierung konkreter Aufgaben. Dies gilt insbesondere unter dem Aspekt eines durchgängigen Informationsflusses zwischen den beteiligten betrieblichen Abteilungen.

Notwendigerweise fließen in die konkrete Definition des Datenmodells die spezifische Sicht einer Unternehmung und die besonderen Bedingungen ihrer Geschäftstätigkeit ein. Für dezentral operierende Geschäftseinheiten bedeutet deswegen der Zwang, sich dem unternehmensweiten Standard eines Datenmodells zu unterwerfen, die bewußte Aufgabe marktspezifischer Möglichkeiten. Dies fällt jedoch in zunehmendem Maße schwer angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks und der Notwendigkeit zur schnellen Anpassung an sich wandelnde betriebliche Anforderungen.

Eine dezentralisierte Datenmodellierung wird deswegen zu inhaltlich ähnlichen, de facto aber unterschiedlichen begrifflichen Festlegungen der Basisdatentypen führen. Um folglich in der geschilderten betrieblichen Situation ein unternehmensweit einheitliches Datenmodell zu verwirklichen, müssen die inhaltlichen Unterschiede der jeweiligen Definitionen dem EDV-System bekannt sein.

Es zeigt sich, daß einige wenige Beziehungsgrundtypen, wie “Identifikation”, bedingte und unbedingte “Generalisierung” und “Spezifikation” ausreichen zur Repräsentation der erforderlichen Semantik. Diese Konstruktionsmechanismen werden vorgestellt, ihre Notwendigkeit wird begründet. Die Konsistenz der Überlegungen kann an Hand eines beispielhaften, dezentralen Datenmodells nachvollzogen werden, das zu Demonstrationszwecken auf einem relationalen Datenbanksystem entwickelt wurde.