Effizienz der prä- und postoperativen parenteralen Ernährungstherapie

Zusammenfassung

Eine Unterbrechung der Nährstoffzufuhr führt auf Dauer zu Mangelzuständen, Beeinträchtigungen vitaler Funktionen und letztlich zum Tod; daher ist in allen Fällen, in denen Nährstoffe nicht in ausreichender Menge aufgenommen und/oder resorbiert werden können, eine enterale oder parenterale Ernährungstherapie indiziert. Die Effizienz der parenteralen Ernährung konnte zunächst an einzelnen Patienten, später auch an Gruppen von Patienten zweifelsfrei belegt werden. So berichteten vor ca. 25 Jahren Dudrick et al. (1969) aus Philadelphia über eine langandauernde komplette parenterale Ernährung bei Erwachsenen und Neugeborenen, die an schweren Beeinträchtigungen der Darmfunktion litten. Neugeborene nahmen unter dieser Therapie adäquat an Gewicht und Größe zu — schlecht ernährte schwerkranke Erwachsene zeigten positive Stickstoffbilanzen und ebenfalls deutliche Gewichtszunahmen (Abb. 1). Einige Jahre später gelang es McFadyen et al. (1973) durch eine vergleichbare Therapie, die Mortalität von Patienten mit gastrointestinalen Fisteln von 40–60% auf ca. 6% zu senken. Schließlich rettete eine englischschwedische Arbeitsgruppe um Davies et al. aus Birmingham bzw. Linköping im Jahre 1977 erstmals Patienten, die ausgedehnte Verbrennungen von bis zu 85% der Körperoberfläche erlitten hatten. Die Autoren führten ihren Erfolg auch auf eine längerfristige hochdosierte parenterale Ernährung unter großzügiger Gabe von Fettemulsionen zurück. Diese und andere Untersuchungen sowie die Erfahrungen an einzelnen Patienten, die über Monate und Jahre ausschließlich parenteral ernährt wurden, haben dazu beigetragen, daß sich die parenterale Ernährung zu einer unverzichtbaren Therapieform entwickelt hat, die den Heilungsverlauf bessern und Leben retten kann.

Die vorliegende Arbeit wäre ohne vielfältige Hilfe nicht vorstellbar gewesen: So gilt mein besonderer Dank Herrn Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Adolf Grünert für die kritische Durchsicht und engagierte Diskussion des Manuskriptes; seine Anregungen haben entscheidend zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Danken möchte ich auch Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Michael Heberer, der mich auf einige wichtige Arbeiten aufmerksam gemacht und mir diese zur Verfügung gestellt hat. Besonders hervorheben möchte ich auch die wertvollen Anregungen, die mir meine Frau, Dr. med. Marion Behrendt-Höhne, und Frau Rita Lade bei der mehrmaligen Durchsicht der Arbeit gegeben haben. Darüber hinaus hat Frau Lade mit großer Umsicht und Geduld bei der umfangreichen Literaturrecherche geholfen, und Herr Gerd Wilms hat die Abbildungen nach Vorlage aus der Literatur neu gestaltet