Zusammenfassung
Bis vor kurzem dachte man etwas vereinfachend, daß ein Rechtshänder unvermeidlich eine Dominanz der linken Großhirnhemisphäre für Sprache habe und daß umgekehrt bei einem Linkshänder die rechte Hemisphäre sprachdominant sei. Neuropsychologische Forschungen während der vergangenen 30 Jahre haben jedoch gezeigt, daß die Zusammenhänge zwischen Händigkeit und hemisphärischer Spezialisierung höchst kompliziert und innerhalb bestimmter Grenzen verschieden sind. Bevor wir uns jedoch die Beziehungen zwischen Hirnfunktion und Händigkeit vornehmen, wollen wir uns diese beiden Verhaltens Vorgänge getrennt vor Augen führen.
Das Hauptthema, das aus den vorausgehenden Fakten auftaucht, ist die Tatsache, daß es allem Anschein nach zwei Arten des Denkens gibt und zwar eine verbale und eine nonverbale. Diese sind verhältnis-mäßig getrennt repräsentiert, entweder in der rechten oder in der lin-ken Großhirnhemisphare. Unser Erziehungssystem und ebenso die Geisteswissenschaften insgesamt haben die Tendenz, die nonverbale Form des Intellekts zu vernachlässigen. Das führt dazu, daß die mo-derne Gesellschaft die rechte Großhirnhemisphäre diskriminiert.
R.W. SPERRY(1973)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Einige Hinweise über Untersuchungen der Händigkeit und Literaturverzeichnisse
Bryden, M.P. Measuring handedness with questionnaires. Neuropsychologia, 1977, 15,617–624.
Crovitz, H.F. & Zener, K.A. A group test for assessing hand- and eye-dominance. American Journal of Psychology, 1962, 75, 217–276
Harris, A.J. Harris tests of lateral dominance: Manual of directions for administration and interpretation, 3rd Ed. New York: Psychological Corporation, 1958.
Oldfield, R.C. The assessment and analysis of handedness: The Edinburgh Inventory. Neuropsychologia, 1971,9,97–113.
Raczkowski, D., Kalat, J. W. & Nebes, R. Reliability and validity of some handedness questionnaire items. Neuropsychologia, 1974,12,43–47.
White, K. & Ashton, R. Handedness assessment inventory. Neuropsychologica, 1976, 14, 261–264.
Bestimmungen der Lateralität der Füßigkeit haben ihre eigenen getesteten Meßmethoden. Vergleiche dazu Vanden-Abeele, J. Comments on the functional asymmetries of the lower extremeties. Cortex, 1980, 16,325–329
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Gaddes, W.H. (1991). Die Spezialisierung der Hirnhemisphären, der Händigkeit und der Lateralität. In: Lernstörungen und Hirnfunktion. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-76005-1_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-76005-1_8
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-76006-8
Online ISBN: 978-3-642-76005-1
eBook Packages: Springer Book Archive