Über iatrogene Schäden bei der Varizensklerosierung

Zusammenfassung

In der Literatur wird zwar häufig auf Komplikationsmöglichkeiten bei der Skle- rosierungsbehandlung von Varizen hingewiesen [26, 36, 48, 55, 69, 82, 84,95,120, 129–131, 134], Fallbeschreibungen sind dagegen selten [24] und ursächlich nachgeprüfte fast nicht vorhanden. Diese Tatsache weist daraufhin, daß die Zahl ernsthafter Komplikationen — hierin sind sich alle Autoren einig — äußerst gering ist. Die Frage nach dem „Wie gering?“, nach verwertbaren statistischen Zahlen, ist aus der Literatur nicht exakt zu beantworten. Abgesehen von der großen, wohl auch forensisch beeinflußten Grauzone und der Tatsache, daß Komplikationen oft mehr von der Methodik des Behandlers als von der Methode selbst abhängen, fehlt bei vielen iatrogenen Schädigungen die den Zusammenhang beweisende Voruntersuchung. Es werden außerdem wenig sinnvolle Zahlenvergleiche [49, 87] zwischen Komplikationen pro Injektion und pro Operation einer ganzen Extremität aufgeführt [117,119]. Selbst die Einteilung der Komplikationen in Schweregrade stößt auf Schwierigkeiten, wenn z. B. in einer Dissertation [99,150] bei einer Gesamtkomplikationsrate von 8,33%, 3,47% tiefe Beinvenenthrombosen und 2,08% Ulcera als „leichte Nebenwirkungen“ eingestuft werden.