Zusammenfassung
Wer in Südamerika reist, ist immer wieder beeindruckt von der Jugendlichkeit, der Unausgeglichenheit und der Unreife des morphologischen Reliefs und des Gewässernetzes. Dieses ist schon deswegen verwunderlich, weil der Untergrund aus sehr alten Gesteinen besteht, die ihre Geschichte schon erlebt haben und dadurch geotektonisch zur Ruhe gekommen sind. Dennoch läßt sich aber zeigen, daß die starke tektonische Aktivität, die in der Kreidezeit mit dem Zerfall des Gond-wana-Kontinentes einsetzte, während der gesamten Tertiärzeit anhielt (und auch heute noch wirksam ist) und damit auf die kontinentale Entwässerung einen stets wechselnden, noch nicht zur Ruhe gekommenen Einfluß ausübt. So hat sich das heutige Gewässernetz in seinen Grundzügen erst in der Tertiärzeit herausgebildet und dann in der Quartärzeit gefestigt. Daß auch heute noch beträchtliche Veränderungen im Gewässernetz geschehen, zeigt in sehr eindrucksvoller Weise das durch A. v. Humboldt berühmt gewordene Beispiel einer Wasserverbindung zwischen zwei großen Stromsystemen: der den Rio Negro (Amazonas) mit dem Rio Orinoco verbindende Casiquiare. Die Abb. 38 gibt die Entwicklung des Amazonas-Flußnetzes in fünf zusammenfassenden Zustandsbildern wieder.
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Grabert, H. (1991). Die Herausbildung des heutigen Gewässernetzes. In: Der AMAZONAS. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75564-4_5
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