Technik und Ergebnisse der ultraschallgezielten transkutanen Drainagebehandlung pathologischer Flüssigkeitsansammlungen in Leber und Pankreas

Zusammenfassung

Im vergangenen Jahrhundert wurde die Nadelpunktion der Leber zur Abszeßsuche eingesetzt. Dabei wurden immer wieder Erfolge durch alleinige Nadelaspiration und Drainage über Trokare erzielt. Gegenüber den verschiedenen Techniken der chirurgischen Drainage konnte sich diese einfache Behandlungsmethode jedoch nicht durchsetzen, da ihre Letalität von nahezu 80% gegenüber 35–50% bei operativem Vorgehen ungünstig ausfiel (Übersicht s. [28]). Wesentlich günstigere Ergebnisse durchtranskutane Aspiration solitärer Leberabszesse unter Röntgendurchleuchtung erzielte 1954 McFadzen [30]. Aber erst die Einführung nichtinvasiver tomographischer bildgebender Verfahren wie Computertomographie und Sonographie ermöglichten eine sichere Abszeßlokalisation und exakte Überwachung transkutaner Eingriffe. Mit Hilfe dieser neuen diagnostischen Methoden konnte Gerzof [16] durch die nichtoperative transkutane Drainage von Leberabszessen Ende der 70er Jahre die damals übliche Letalität der chirurgischen Behandlung von 30-50% [8, 34, 41] auf 13% senken. In den folgenden Jahren wurde diese Behandlung auch auf andere intra- und retroperitoneale Flüssigkeitsansammlungen, neuerdings auch auf Pankreas- zysten und Abszesse ausgedehnt [6, 9, 12, 39, 40].