Interventionelle Sonographie der Milz — Eigene Ergebnisse diagnostischer Punktionen

Zusammenfassung

Die ultraschallgezielte Punktion und Drainage intraabdomineller und retroperitonealer Organe und Raumforderungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die diagnostische Punktion der Milz ist in Anbetracht des Komplikationsrisikos jedoch nur von wenigen Arbeitsgruppen durchgeführt worden. Den Risiken der Diagnosesicherung durch eine Zytopunktion muß man jedoch die Gefahren und Komplikationen gegenüberstellen, die bei der Alternative, der diagnostischen Splenektomie, im Früh- und Spätverlauf auftreten. Bei einer Splenektomie aufgrund eines Traumas sind die Frühkomplikationen und die Frühletalität abhängig von den übrigen Verletzungen. Interessant bei diesem Patientenkollektiv ist jedoch eine Rate von septischen Komplikationen, bedingt durch die nach der Splenektomie erhöhte Infektanfälligkeit. Die Rate septischer spatter Komplikationen wird mit bis zu 2,5% angegeben [14, 18]. Die Spätletalität liegt zwischen 0,6 und 2,2% [15, 24, 25]. Bei Patienten, die bei bestehendem Morbus Hodgkin diagnostisch splenektomiert wurden, kam es in 9–22% zu septischen Komplikationen [1, 13, 20]. Die postoperative Letalität betrug bis zu 3,7% [1]. Bei Kindern besteht ein besonders großes Risiko mit einer septisehen Komplikationsrate von 34% und einer Letalitätsrate von 12% [7]. Im Spätverlauf kommt es bei 1,8% der Patienten zu septischen Komplikationen, 15% der Patienten mit einem Rezidiv des Morbus Hodgkin hatten im späteren Verlauf septische Komplikationen, die Gesamtletalität betrug 1% [2].