Zusammenfassung
In den bisherigen Kapiteln wurden einzelne Psychopharmaka hinsichtlich ihrer Wirkungen für eine Art ‘Durchschnittsperson’ diskutiert. In der Tat wurden sowohl Modelle pyschopharmakologischer Wirkungen zunächst in der Erwachsenen-Psychiatrie entwickelt. Eine Übertragung dieser Modelle z.B. auf Kinder ist nur beschränkt möglich, denn das Kind ist eben kein ‘kleiner Erwachsener’. Pharmakokinetische Merkmale wie Aufnahmerate und Abbaugeschwindigkeit hängen stark von altersspezifischen Besonderheiten z.B. des Stoffwechsels ab. Auch gibt es durchaus altersspezifische Störungen, obwohl bei Kindern und bei älteren Menschen auch psychische Störungen wie Schizophrenien, Depressionen, Schlafstörungen und Ängste auftreten. Nahezu alle Psychopharmaka (z.B. Neuroleptika, Antidepressiva, Tranquilizer, Stimulantien) werden auch bei Kindern und Älteren eingesetzt. Psychopharmaka spielen sogar bei Kindern und Älteren eine geradezu erschreckende Rolle: einer Statistik aus dem Jahre 1983 zufolge nehmen 30–35% aller Schulkinder in der BRD auf Anweisung von Ärzten psychotrope Substanzen ein, eine Studie der AOK Düsseldorf aus dem Jahre 1988 kam zu dem Ergebnis, daß der Psychopharmakakonsum bei Kindern unter 14 Jahren jährlich um ca. 40% steigt, Daten von 1988 belegen, daß 71- bis 80jährige im Durchschnitt 58 Tagesdosen Schmerz- oder Rheumamittel einnehmen; rein rechnerisch ist jeder fünfte dieser Altersgruppe mit einem Medikament aus der Gruppe der Psychopharmaka, Hypnotika und Sedativa dauertherapiert.1
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Vertiefende Literatur
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Elbert, T., Rockstroh, B. (1990). Spezielle Probleme bei der Behandlung mit Psychopharmaka: Die Wirkung bei Kindern und Älteren. In: Psychopharmakologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75276-6_14
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