Zusammenfassung
Die moderne Geschichte der „Calcium-Antagonisten“ begann vor ungefähr 20 Jahren, als Albrecht Fleckenstein und seine Mitarbeiter bei der Erforschung der Merkmale zweier neusynthetisierter Koronardilatatoren — Prenylamin und Verapamil — beobachteten, daß zusätzlich zu der Erzeugung der erwarteten koronardilatatorischen Reaktion beide Substanzen einen negativ inotropen Effekt am Herzen ausübten (Fleckenstein 1971). Ganz zufällig entdeckten sie, daß Calcium dieser negativen Inotropie entgegenwirkt, und danach kamen sie mit einer bemerkenswerten und in gewisser Weise beneidenswerten Intuition zu der Schlußfolgerung, daß diese negative Inotropie auf der Fähigkeit dieser Pharmaka beruht, den erregungsinduzierten Calcium-Einstrom zu blockieren — von daher entstand der Terminus „Calcium-Antagonismus“. Die fundamentale Rolle, die Calcium bei der elektromechanischen Kopplung im Herzmuskel spielt, war von Ringer etwa 80 Jahre früher festgestellt worden, doch mußte erst die Zeit bis zu den späten 50er und den frühen 60er Jahren unseres Jahrhunderts vergehen, bis verfeinerte Techniken zur Verfügung standen, die man zur Erforschung einer Beteiligung des Calciums Zug um Zug benötigte. Glücklicherweise wurden diese Techniken in Fleckensteins Labor angewandt, und er versäumte keine Zeit, sie dazu zu verwenden, seine anfängliche Annahme hinsichtlich der calciumblockierenden Wirkung von Prenylamin und Verapamil zu erhärten.
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Nayler, W.G. (1990). Einleitung: Einige historische Betrachtungen. In: Calcium-Antagonisten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75233-9_1
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