Zusammenfassung
Neben unspezifischen Abwehrmechanismen (sog. unspezifische Immunität), die keiner spezifischen Erkennung des krankmachenden Agens bedürfen und an denen eine Vielzahl von Faktoren (Barrierefunktion von Haut und Schleimhäuten, unspezifische bakterizide Stoffe, Komplementund Interferonsystem, Phagozytose, Entzündung, genetisch bedingte Resistenz) beteiligt ist, verfügt der Organismus über eine als spezifische Immunität bezeichnete Reaktionsbereitschaft. Diese beruht auf der Fähigkeit, das „Selbst“ vom „Nichtselbst“ zu unterscheiden, bzw. etwas als „fremd“ zu erkennen und darauf gezielt zu reagieren. „Fremd“ bedeutet dabei nicht notwendigerweise, daß das auslösende Agens von außen (z.B. in Form von Bakterien oder Viren) in den Organismus gelangen muß, um eine spezifische Immunantwort hervorzubringen. Vielmehr besteht eine wichtige Aufgabe des Immunsystems auch darin, veränderte (und damit „fremd“ gewordene) Zellen oder Zellbestandteile des eigenen Organismus, wie sie z.B. infolge somatischer Mutationen oder durch eine virusbedingte Transformation entstehen können, spezifisch zu erkennen und mit Hilfe von Immunmechanismen zu eliminieren. Die spezifische Immunität dient somit letztlich dem Schutz und der Erhaltung der biologischen Individualität und Integrität.
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Fischer, R. (1990). Allgemeine Immunologie und Immunpathologie. In: Eder, M., Gedigk, P. (eds) Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75228-5_5
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