Zusammenfassung
Während die Suche nach einer allgemeingültigen und befriedigenden pathophy-siologischen Definition des Phänomens Spastik noch nicht abgeschlossen ist (Tabelle 1) [2], sind die Charakteristika der Spastik keineswegs so umstritten. Der abnorm erhöhte Muskeltonus bei passiven Bewegungen, die Hyperreflexie und der spontane oder induzierte Klonus stellen im Rahmen der Behandlung und Rehabilitation Querschnittgelähmter eine tägliche Herausforderung dar (Tabelle 2). Für unsere Patienten ist diese Spastik äußerst lästig und stört sie, wenn im Übermaße vorhanden, bei grundsätzlich allen Aktivitäten des täglichen Lebens [6], angefangen beim Schlafen über das Anziehen, den Transfer in den Rollstuhl, das Fortbewegen, das zielgerichtete Greifen, die tägliche Hygiene und die Blasen- und Mastdarmentleerung. Dabei kann nicht nur die Selbständigkeit, sondern auch die körperliche Integrität bedroht werden, so z.B. durch Druckstellen und Hautverletzungen bis zu offenen Hüftgelenksluxationen, Wirbelsäulenverkrümmungen, Nierenschäden oder sogar einen Atemstillstand. Nicht selten gesellen sich zur Spastik noch Schmerzen hinzu, so daß wir aufgerufen sind, diese Hyperreflexie zu unterdrücken oder sie zumindest auf das Maß des Erträglichen zu dämpfen.
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Glaesener, JJ. (1990). Besondere Maßnahmen bei der Behandlung von Spastik. In: Meinecke, FW. (eds) Querschnittlähmungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75221-6_37
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