Zusammenfassung
Nach einem Bericht des BMFT [24] zur Lage der KI-Forschung wird für den Zeitraum von 1984 bis 1989/90 für die zivile, finanzielle Förderung der Forschungen zur Künstlichen Intelligenz und zur Expertensystemtechnik eine Summe von mindestens 300 Mio. DM zur Verfügung gestellt. Diese Summe floß in Verbundforschungsvorhaben von Industrie, Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen. Der Umfang der militärischen Förderung über BMVg, IABG und andere industrielle und staatliche Forschungs- und Entwicklungsabteilungen wird nicht benannt. Das bundesdeutsche Marktvolumen dieser Technik beträgt nach optimistischen Schätzungen von 1985 bis 1988 maximal 309 Mio. DM [107] ohne Einbeziehung firmeninterner Aufwendungen, die in ähnlicher Höhe angesetzt werden. Zivile Förderung und Markt halten sich also vorerst noch die Waage und die Förderungsfinanzierung ist Motor dieses Marktes.
Schon von jeher brachte man Maschinen zu Markt, welche die Menschen außer Nahrung setzten, indem sie die Arbeiten derselben besser und schneller ausführten, denn zum Unglück machen die Maschinen allezeit recht gute Arbeit und laufen den Menschen weit vor. Daher suchen Männer, die in der Verwaltung wichtiger Ämter es zu etwas mehr als träger Mittelmäßigkeit zu treiben wünschen, soviel sie können ganz maschinenmäßig zu verfahren und wenigstens künstliche Maschinen abzugeben, da sie unglücklicherweise keine natürliche sein können.
Jean Paul
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Literatur
Der federführende Part ist kursiv geschrieben. Partner und Fördersummen müssen nicht über den ganzen Projektverlauf konstant bleiben.
Im gleichen Heft, aber zwei Seiten vorher, verspricht der Vertreter des BMFT, S. Isensee, allerdings nur jährliche Beträge von anfänglich 5 Mio., die sich nach erfolgtem Aufbau auf 10–15 Mio. jährlich steigern sollen. Die Förderung soll 1997 enden; eine unbefristete, institutionelle Förderung, wie bei Großforschungseinrichtungen, wird vorerst pointiert abgelehnt.
Angesichts der durch die Ulmer Gründung verursachten Verschiebungen in den Haushalten der übrigen baden-württembergischen Universitäten heißt dort die Devise «Die Zukunft der Geisteswissenschaften liegt in der Künstlichen Intelligenz» Vgl. auch [169].
Newsletter Digest, p.50, Sept. 1988.
Siekmann in [323]. Gemeint ist wohl eher ‘kriegsvorbereitend’ oder ‘kriegswichtig’, nicht ‘kriegsentscheidend’. KI- und Informatik-Entwicklungen, wie sie zu SDI beitragen sollen, wirken zweifellos destabilisierend auf den Frieden, aber SDI wird keinen Krieg entscheiden, weil es keine entscheidbaren Sieger eines atomaren Kriegs geben wird.
Aus der Diskussionsmitschrift zu den Thesen von Jörg Siekmann auf der IG Metall-Fachtagung «Künstliche Intelligenz — Kontroversen um eine neue Technologie», Berlin, 16.0kt. 1987 [313].
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Coy, W., Bonsiepen, L. (1989). Gesellschaftlicher Handlungsbedarf. In: Erfahrung und Berechnung. Informatik-Fachberichte, vol 229. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75217-9_10
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