Zusammenfassung
Entsprechend dem Stand der Technik — das heißt, hoher Entwicklung der Anatomie und Mikroskopie, jedoch weitgehendem Fehlen leistungsstarker biochemischer Analysemethoden oder physiologischer Meßmittel — waren die ersten Vorstellungen zum Paradigma „Geisteskrankheit gleich Gehirnkrankheit“ auf histopathologische Faktoren gerichtet 2 Dies entsprach auch der Beobachtung, daß nach umfangreichen Zerstörungen des Gehirns häufig psychische Alterationen auftraten. Bei Debilen und Paralytikern war dieser Zusammenhang gesichert, und so schien es nur eine Frage der Zeit und des Forscherfleißes zu sein, diese Zusammenhänge auch für die damals sogenannten „functionellen Psychosen“ — das „cirkuläre Irresein“ und die „Dementia praecox“ — nachzuweisen. Es galt der durchaus nicht unmoderne Grundsatz, der in der ironischen Formulierung Kronthals (1908) lautete: „Man sieht zwar nichts — aber das Gehirn ist doch krank“ (S.169).
Nichts tut dem Mann der Wissenschaft mehr not, als etwas über ihre Geschichte zu wissen und über die Logik der Forschung:.... über den Weg, Irrtümer zu entdecken; über die Rolle, die die Hypothesen spielen und die Einbildungskraft...
Lord Acton (zitiert nach Karl R. Popper,1976)
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Schneider-Janessen, K. (1990). Zur Geschichte der Frage nach dem Zusammenhang von Hirnstoffwechsel und Persönlichkeit. In: Biochemische Persönlichkeitsforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-75200-1_2
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