Realismus als eine Kategorie technischer Bildqualität? - Ein Diskussionsbeitrag -

Zusammenfassung

Mit diesem Text versuchen die Autoren einen Beitrag zur Realismusdiskussion innerhalb der Graphischen Datenverarbeitung zu leisten. Der Beitrag soll auf einige Gegebenheiten aufmerksam machen, die helfen können, das Umfeld und die Ausprägungen des computergraphischen Realismus, sowie die Forderung nach „mehr Realismus in der Computergraphik“ zu verstehen und zu bewerten.

Dabei wird wie folgt vorgegangen werden: Zunächst wird versucht, den Begriff des Realismus in der Gra-phischen Datenverarbeitung einzugrenzen. Dies gelingt nur unvollständig, und darum wird der allgemeinere und neutralere Begriff des “gegenständlichen computergraphischen Bildes” eingeführt Es wird auf den Vorgang des Dargestellens in gegenständlichen Bildern generell eingegangen. Durch die Erörterung einiger Wesensmerkmale des Realismus in der Bildenden Kunst gelangt der Beitrag zu dem (vielleicht zunächst verblüffenden) Gedanken, daß computergraphische Bilder, die auf Simulationen und geometrischen Modellbildungen (im weitesten Sinn) beruhen, eher idealistische als realistische Darstellungen sind.

Darüberhinaus sind realistische oder photorealistische Computergraphiken, falls man die Begriffsbildung der Kunstwissenschaft zugrunde legt, Z.ZL kaum technisch realisierbar. Der Beitrag schließt mit dem Hinweis auf eine Technik der Computergraphik, deren Generierung weniger auf Simulationsergebnissen, sondern statt dessen mehr auf Ergebnissen von Messungen und Sensordaten beruht; weniger das Generierungsverfahren, sondern mehr das digitale Bild soll im Mittelpunkt der Bilderstellung stehen.