Zusammenfassung
Die Berücksichtigung von Ansätzen, die sich mit der Bewältigung einer Krankheit beschäftigen, rückt in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt psychologischen Interesses. So gibt es zwischenzeitlich eine Reihe von Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen von lebensbedrohlichen Erkrankungen und der Verarbeitung der daraus entstehenden Belastungen beschäftigen. So gibt Beutel (1988) in seinem soeben erschienenen Buch einen breiten Überblick über den Forschungsstand zur Bewältigung von Krebserkrankung, Herzinfarkt, chronischer Niereninsuffizienz und rheumatischen Erkrankungen. Daß diese Umgangsweisen und stattfindenden Bewältigungsprozesse einen entscheidenden Einfluß auf den Verlauf der weiteren Erkrankung nehmen können, ist inzwischen kaum mehr umstritten. Unklar hingegen ist jedoch, welche spezifischen Mechanismen sich als hilfreich und weniger hilfreich erwiesen haben. In einem Überblick über die Evaluationsstudien zu der Bewältigung von Krebskrankheiten kommt Heim (1988) zu einer relativ hohen Übereinstimmung, was das geeignete und das ungeeignete Coping angeht. Danach scheint aktiv-zupackendes Verhalten kombiniert mit kognitiver Problemanalyse und optimistischer Grundhaltung stärker zu günstiger Beeinflussung der Krankheit beizutragen, als eine passive Grundhaltung mit Gefühlen von Resignation und sozialem Rückzugsverhalten. Heim (1988) kommt weiter zu dem Schluß: „Ferner scheint der Grad an Flexibilität resp. das Spektrum der dem Individuum zur erfolgreichen Bewältigung zur Verfügung stehenden Coping-Formen ein wichtiges prospektives Kriterium zu sein“ (Heim 1988, S. 16).
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Literatur
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Broda, M. (1990). Veränderung der Belastungsbewältigung von psychosomatisch kranken Patienten innerhalb einer stationären verhaltensmedizinischen Therapie. In: Zielke, M., Mark, N. (eds) Fortschritte der angewandten Verhaltensmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74973-5_12
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