Sonomorphologie der umschriebenen Knoten

Zusammenfassung

Da der Adenombegriff in der Schilddrüsenliteratur nicht einheitlich verwandt wird, bedarf er einer eigenen Erläuterung. Adenome sind definitionsgemäß monoklonale epitheliale Neubildungen. Als solche werden von einem Teil der Autoren nur die außerordentlich seltenen monoklonalen, häufig aber polyklonalen mikrofollikulären, tubulären, trabekulären, großzelligen eosinophilen und papillären Neoplasien anerkannt. Es ist jedoch sowohl aufgrund klinisch-praktischer Bedürfnisse als auch aufgrund klinisch-pathologi-scher Überlegungen sinnvoll, den Adenombegriff zu erweitern und auch die nicht monoklonalen o. a. Neoplasien sowie die normo- und makrofollikulär strukturierten Knoten, die von einem echoarmen, dem peripheren Gefäßsinus entsprechenden Randsaum umgeben sind, als Adenome einzustufen. Die adenomtypische und knoteneigene Gefäßversorgung, die fakultative Autonomie, die autonome Gewebsproliferation und die Tatsache, daß diese Knoten bei Immunentzündungen der Schilddrüse nicht beteiligt sind, weisen auf eine klinisch-biologische Adenomdynamik hin. In diesem Buch werden daher alle Knoten, die von einem echoarmen Randsaum umgeben sind, als Adenome bezeichnet. Dieses Vorgehen hat sich seit Jahren auch in der Nuklearmedizin bewährt und entspricht allein klinischen Bedürfnissen. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß nur die aus Mikrofollikeln entstehenden Adenome ein erhöhtes Entartungsrisiko aufweisen.