Zusammenfassung
Veränderungen an der Bandscheibe sind der Ausgangspunkt für umfassende Umbauprozesse an der Wirbelsäule, die jeden Menschen befallen. Sie betreffen an der Halswirbelsäule (HWS) besonders den Bereich vom 4. bis zum 7. Halswirbel, wo auch die größten Bewegungsausschläge in der Flexion-Extension-Richtung möglich sind. Durch die Alterung des Anulus fibrosus kommt es immer wieder zur sog. intradiskalen Massenverschiebung mit Verlagerung des Nucleus pulposus in die äußeren Bereiche der Bandscheibe. Insgesamt verliert die Bandscheibe zunehmend an Höhe, dieses Phänomen kann in der Röntgenaufnahme indirekt als Verschmälerung des Zwischenwirbelraumes beobachtet werden. Das bedeutet eine ligamentäre Insuffizienz, im unteren Bereich der HWS auch eine Fehl- und Überbelastung der Wirbelgelenke. Diese Gefügelockerung bewirkt eine erhebliche Mehrbelastung des gesamten Bewegungssegmentes, insbesondere der Bandscheiben. Die Folgen sind bekannt: Es kommt zu einer Arthrose der Wirbelgelenke und im Bereich der Processus uncinati, zu Randzacken an den vorderen und hinteren Längsbändern und zu Knochenwülsten, die durchaus die benachbarten Strukturen und auch das Rückenmark bedrängen können. Diese Veränderungen ergeben über Jahrzehnte einen zunehmenden Bewegungsverlust der betroffenen Bewegungssegmente.
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Kügelgen, B. (1989). Klinik, Diagnose, Differentialdiagnose und Therapie zervikaler Bandscheibenerkrankungen. In: Kügelgen, B., Hillemacher, A. (eds) Problem Halswirbelsäule. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74948-3_2
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