Zusammenfassung
Das Modell der Semiselbsthilfegruppen (mit psychotherapeutischer Beratung koordinierte Selbsthilfegruppen) wird vorgestellt und hinsichtlich soziologischer Parameter mit „spontan“ entstandenen Selbsthilfegruppen verglichen.
Die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen (gemessen am Selbst- und Idealselbstbild des Gießen-Tests) von 107 Teilnehmern an Semiselbsthilfegruppen in einer internistisch-psychosomatischen Praxis wurde untersucht. Dabei wurde die Untergruppe von Teilnehmern, die im Untersuchungszeitraum eine zusätzliche professionelle Psychotherapie erhielt, mit den Teilnehmern, die ausschließlich in den Semiselbsthilfegruppen waren, verglichen. Es zeigte sich, daß bei beiden Gruppen eine Veränderung des Selbstbildes und der Differenz zwischen Selbst- und Idealbild auftrat. Die Teilnehmer beschrieben sich nach der Selbsthilfegruppe als weniger negativ sozial resonant und weniger depressiv. Die Ergebnisse werden mit denen früherer Untersuchungen aus dem deutschsprachigen Raum (Stilbinger 1977; Daum 1984) verglichen.
Diese Studie wurde aus Mitteln der Stiftung für Bildung und Behindertenförderung, Stuttgart, gefördert.
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Literatur
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Söllner, W., Kessler, F., Walter, M.H., Purtscheller, G., Kemmler, G., Wesiack, W. (1989). Persönlichkeitsveränderungen in Selbsthilfegruppen und Semiselbsthilfegruppen. In: Söllner, W., Wesiack, W., Wurm, B. (eds) Sozio-psycho-somatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74930-8_38
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