Zellzähl- und Differenziergeräte

Zusammenfassung

Fragen nach der Zusammensetzung des menschlichen Blutes beschäftigen seit Jahrhunderten Ärzte und Naturwissenschaftler. Antöny van Leeuwenhoek berechnete schon um 1700 erstmals die Zahl der Erythrozyten im menschlichen Körper. Genauere Zählungen wurden ab Mitte des letzten Jahrhunderts durchgeführt. Die in Verbindung mit dem Mikroskop verwendete Zählkammer erhält zur Jahrhundertwende ihre heutige Form. Die Kammerzählung ist seit dieser Zeit von grundlegender Bedeutung in der hämatologischen Diagnostik, in der die Konzentrationen der geformten Blutelemente — Erythrozyten (Ery), Leukozyten (Leuko) und Blutplättchen (Plt, Thrombozyten) — unverzichtbare Meßgrößen sind. In der Routinediagnostik wird die Zählkammer heute nur noch wenig angewendet — hier haben Fortschritte in der Technik, Optik und Elektronik neue Gegebenheiten geschaffen. Trotz ihrer umständlichen Arbeitstechnik und den bekannten Limitierungen stellt die Kammerzählung aber bis in diese Tage das Referenzverfahren zur Blutkörperchen-Zählung dar — allen Fortschritten zum Trotz. Erst in jüngster Zeit haben Bemühungen begonnen, ein präzises apparatives Referenzzählverfahren zu realisieren. Weiterhin werden im z. Zt. von Experten in einem DIN-Ausschuß Empfehlungen für ein Referenzverfahren zur Erythrozytenzählung erarbeitet.