Popularisierung, Veröffentlichung und Geheimhaltung der Wissenschaft

Zusammenfassung

Kurz vor 1800 gründete William Thompson, der „Graf Rumford“, in London die Royal Institution, ein Forschungsinstitut für physikalische und chemische Probleme, dessen Leiter die Aufgabe hat, Volksvorlesungen und Vorlesungen für Schüler zu halten. Michael Faraday’s Christmas Lecture „Über die Natur der Kerze“ ist noch heute eine bewunderte „Volkshochschulvorlesung“. Die größten englischen Forscher seit 150 Jahren haben sich dieser Aufgabe unterzogen, und die besondere Güte popularisierender englischer physikalischer Schriften ist zweifellos hierauf zurückzuführen. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat sich Hermann Helmholtz dieser Frage eifrig angenommen; er hat selbst populäre Vorträge gehalten und die populären Schriften des Engländers Tyndall übersetzt: wegen der großen Bedeutung, welche er einer guten Popularisierung beimesse, übersetze er diese unter Hintanstellung eigener drängender Arbeiten! Es sei auch an die chemischen Briefe von Liebig erinnert, in denen der Grundsatz steht: die Naturwissenschaften sind derart, daß sie jedem verständigen Menschen verständlich sind, der Unterschied zwischen ihm und dem Forscher besteht darin, daß der letztere die Methoden beherrscht.