Zusammenfassung
Eine alte akademische Sitte verlangt, daß das Thema der Rede bei einer akademischen Festlichkeit dem Fachgebiet des Hochschullehrers entnommen sein soll Je größer der Gegensatz zwisthen der inneren Ruhe des Lebensbereiches der Wissenschaft und dem turbulenten Treiben des äußeren Lebensgeschehens wurde, desto häufiger verließ man diese Tradition — in dem Bestreben, die allgemeinen Zusammenhänge zwischen Universität und Wissenschaft und jenem äußeren Lebensgeschehen darzustellen. Die erste und höchste Aufgabe des Professors ist es aber doch, durch Vermehrung des Wissens auf seinem eigenen Arbeitsgcbiet die Tiefe der Erkenntnis zu erweitern, dadurch zur Vervollkommnung des menschlichen Geistes beizutragen und hiervon Kunde zu geben. Die Pflege aller Betätigungsgebiete des Geistes ist durch ihre Verbindung in der Universität gegeben. Seine zweite Aufgabe als Hochschullehrer ist die Erziehung der Studenten zu der Denkweise, weiche sich in dem von ihrn und ihnen gewählten Aufgabenbereich bewährt hat Daß hierdurch etwa der Geist nur, wohl dressiert, in spanische Stiefeln eingeschnürt, daß er bedächtiger so fortan hinschleiche die Gedankenbahn“ — dies ist um so sicherer vermieden, je akttver er auch als Forscher tätig ist Wenn der Lehrer auf dem Boden bletbt, den er wirklich kennt und den er selbst beackert, dann warden auch die ethischen Werte dieser Geistesbildung als echtes Gut auf die Jugend übergehen.
Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt’ es nie erblicken, Läg’ nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt’ uns Göttliches entzücken.
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Gerlach, W. (1989). Über das Licht. In: Bachmann, HR., Rechenberg, H. (eds) Walther Gerlach (1889–1979). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74813-4_11
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