Zusammenfassung
Seit dem Aufkommen des modernen Hüft-Totalersatzes sind ganze Bände der Bedeutung des Designs einer Prothese, der verwendeten Werkstoffe und der Operationstechnik gewidmet worden. Nicht daß dem Knochen, als dem natürlichen Partner des Implantats, nicht auch eine gewisse Beachtung geschenkt worden wäre: Man interessierte sich auf vielfältigste Weise für dessen Reaktion auf die neuartigen Kräfte, die auf ihn einwirkten und fast noch mehr für sein Verhalten gegenüber den verschiedenen Werkstoffen. Weit im Hintergrund stand dagegen die Frage, ob unterschiedliche Knochenqualitäten das Langzeitverhalten gegenüber dem Implantat wesentlich mitbestimmen können. Dies ist eigentlich umso erstaunlicher, als mit der rasch fortschreitenden Überalterung unserer Bevölkerung die sozialmedizinische Bedeutung der Schenkelhalsfrakturen weltweit nicht nur diskutiert wird, sondern mit wachsendem Nachdruck präventive medikamentöse Maßnahmen mindestens für die Risikogruppen gefordert werden. Wenn aber der Knochen, insbesondere der älter werdenden Frau, auf die natürlichen auf uns Menschen einwirkenden Kräfte, wie die Schwerkraft und den banalen Sturz, so pathologisch reagiert, wie sollte er in derselben anatomischen Region sich toleranter erweisen können gegenüber einer doch völlig unphysiologischen Krafteinwirkung, wie sie der Kunstgelenkersatz im Grunde genommen darstellt. Denn wer wollte soweit gehen und behaupten, der liebe Gott hätte in weiser Voraussicht den Markraum offen gehalten, damit wir ihn mit Implantaten füllen können?
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Literatur
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Gschwend, N., Rüegsegger, P., Löhr, J., Larsson, K. (1989). Die Bedeutung der Osteoporose für die Knochenresistenz und Lockerung von Kunstgelenken. In: Willert, HG., Heuck, F.H.W. (eds) Neuere Ergebnisse in der Osteologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74770-0_44
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