Zusammenfassung
In der Zeit nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl hat eine große Zahl von Institutionen mit teilweise unterschiedlichen Schwerpunkten umfangreiche Untersuchungen über Art und Höhe der radioaktiven Belastung durchgeführt und Bewertungen der radiologischen Auswirkung auf die Bevölkerung vorgenommen [2,3,14,15,17,19]. In diesen Verlautbarungen und Berichten erfolgte die Abschätzung der mittleren Belastungswerte und der Folgedosen auf der Grundlage gemittelter Dosiswerte nach Modellen und Berechnungsverfahren entsprechend den Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission (ICRP). Für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland waren nach übereinstimmender Auffassung durch die Strahlenbelastung infolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl keine akuten Gefahren und Folgen für die Gesundheit zu erwarten. Dagegen werden Aussagen, daß der Reaktorunfall auch langfristig zu keinen nachweisbaren Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung (stocha-stische Wirkungen) führen wird, in der Fachwelt kontrovers beurteilt [12]. Die für die Bevölkerung der Bundesrepublik vorgenommenen Dosisabschätzungen [2] führten zur Angabe von Mittelwerten für große Personengruppen (z.B. Kinder, Erwachsene), wobei das durch die unterschiedliche Belastung der Bundesrepublik bedingte Dosisgefälle von Süden nach Norden nur eine großräumige Berücksichtigung fand.
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Lengfelder, E., Forst, D., Feist, H. (1989). Neue Erkenntnisse zur Beurteilung des Individualrisikos nach einem kerntechnischen Unfall. In: Köhnlein, W., Traut, H., Fischer, M. (eds) Die Wirkung niedriger Strahlendosen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74676-5_16
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