Zusammenfassung
Screening bedeutet sieben. Unter Screeninguntersuchung versteht man definitionsgemäß ein Untersuchungsverfahren, das ohne großen Aufwand bei vielen Menschen ohne individuelle Indikation angewendet werden kann und das imstande ist, bestimmte Krankheitszustände herauszusieben (positiver Test) oder umgekehrt auszuschließen (negativer Test). Die Krankheiten sollen dabei möglichst früh in ihrem asymptomatischen oder symptomarmen Stadium erfaßt werden (Vorsorgeuntersuchung), denn sobald Symptome bestehen, kann und muß ja gezielt untersucht werden und ist die Zeit für das Screening vergangen. Das Untersuchungsverfahren soll preiswert sein hinsichtlich Personal- und Materialeinsatz, denn es ist damit zu rechnen, daß es häufig keine Krankheit anzeigt, was für den einzelnen Getesteten zwar erfreulich ist, aber die Gesamtkosten steigert, sofern man die Effektivität des Screenings an den Kosten für die tatsächlich gestellte Diagnose mißt (also Gesamtkosten dividiert durch die Gesamtzahl der dabei neu gestellten Diagnosen). Je häufiger die gesuchte Krankheit ist, um so besser wird die Aussicht, die Diagnose zu stellen — eine valide Untersuchungsmethode vorausgesetzt — und um so günstiger kann der Preis pro Diagnose werden. Die Häufigkeit des Vorkommens einer Krankheit in einer Gruppe (die Prävalenz) geht also stark in diese Rechnung ein.
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Literatur
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Rettenmaier, G. (1989). Ist die sonographische Screeninguntersuchung des Abdomens im Krankenhaus nützlich?. In: Henner, H.D., Otto, R.C., Ramzin, M.S., Zweifel, H.J. (eds) Ultraschalldiagnostik ’88. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74654-3_1
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