Funktional rekursive Anfragen auf der Basis von geschachtelten Tabellen

Zusammenfassung

Diese Arbeit demonstriert eine neue Methode für rekursive Anfragen in Zusammenhang mit geschachtelten Tabellen. Die Methode wird funktionale Rekursion genannt. Im Gegensatz zu den meisten früheren Ansätzen formuliert der Benutzer rekursive Anfragen mit Hilfe einer Funktion statt einer üblichen Mengenrekursion. Das Terminierungskriterium ist implizit gegeben und muß nicht wie bei einer konventionellen Programmiersprache explizit programmiert werden. Durch entsprechende Parameter kann der Benutzer eine Selektion auf sehr natürliche Weise in die Rekursion integrieren. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber konventioneller mengenorientierter Rekursion. Bei mengenorientierter Rekursion ist der Benutzer meist gezwungen, zunächst eine rekursive Anfrage zu formulieren, welche konzeptionell eine sehr große Menge liefert. Auf diese Menge wird dann eine Selektion angewendet. Es ist Aufgabe des Optimierers, die Selektion in die Rekursion zu integrieren, d.h. es ist Aufgabe des Optimierers, herauszufinden, was der Benutzer eigentlich ausdrücken wollte, weil hier eine Integration einer Selektion in die Rekursion nicht direkt ausdrückbar ist. Diese Probleme werden bei Verwendung von funktionaler Rekursion vermieden. Die Methode wird erläutert an Hand von Beispielen aus dem Gebiet des Software Engineering. Hierdurch wird demonstriert, daß die Methode sich u.a. anbietet für Probleme aus dem Bereich des computeruntersützten Software Engineering (CASE). Die Methode ist jedoch nicht beschränkt auf diesen Problemkreis. Optimierungsund Implementierungstechniken werden ebenfalls in der Arbeit angegeben.

Abstract

The work presented in this paper demonstrates a new method for recursive queries in the context of nested tables. The method is called functional recursion. In contrast to most previous approaches, the user formulates recursive queries by writing a function instead of a set recursion. The termination criterion which sometimes is rather complex does not have to be programmed by the user but is given implicitely. By providing appropriate parameters to a function, the user can integrate a selection into the recursion in a convenient and natural way. This is not the case for set recursion. When using set recursion, the user is forced to formulate a query which computes more than is really needed. It is the task of the optimizer then to push a subsequent selection into the recursion. This means that the user cannot write the query in a natural way. Instead, the system has to figure out what the user wants. All these problems are avoided when using recursive functions as defined in this paper. The method is illustrated by several examples taken from the area of computer aided software engineering (CASE). Nevertheless, the method is not restricted to CASE problems. Moreover, implementation and optimization techniques are given in the paper.