Zusammenfassung
Die stark affektiv geführten Diskussionen zur ethischen, juristischen und psychologischen Wertung der artifiziellen Insemination mit Spendersamen (AID) halten an. Für die Massenmedien ist die Thematik neben der In-vitro-Fertilisierung und der Gen-Technologie so interessant, daß mehr oder weniger gut informierte Journalisten ihre Beiträge über die AID auf Titelseiten plazieren können. Die männliche Infertilität ist somit primär ein psychosoziales und kulturelles und nur sekundär ein medizinisches Problem. Politiker, Juristen und Moraltheologen werden förmlich dazu gezwungen, zur Donor-Insemination Stellung zu nehmen. Die veröffentlichten Artikel sind in der Mehrzahl sehr kritisch und stehen der Methode insgesamt ablehnend gegenüber. Auch die Fachpresse meldet große Bedenken an. In der renommierten Fachzeitschrift „Der Gynäkologe“, wo 1986 Nijs und Mitarbeiter einen ausgezeichneten Artikel über die psychosozialen und psychosexuellen Aspekte der AID veröffentlicht haben, machen die Herausgeber folgende Anmerkung:
„Die Ansicht der Autoren, daß die Donor-Insemination eine gelungene Lösung der ungewollten Kinderlosigkeit darstellt, wird von den Herausgebern nicht geteilt. Abgesehen davon, daß in der BRD die AID aus juristischen Gründen problematisch ist, gibt es auch psychologische Einwände gegen diese Methode“ [8].
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Literatur
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Gehring A, Blaser A (1982) MMPI Deutsche Kurzform für Handauswertung. Huber, Bern
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Roland M (1972) Das Paar in Erwartung. Benzinger, Zürich
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Blaser, A., Gigon, U. (1989). Auswirkungen der artifiziellen Insemination mit Spendersamen auf die Psyche des Ehemannes. In: Kemeter, P., Lehmann, F. (eds) Psychosomatik der Infertilität. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74486-0_5
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