Zusammenfassung

Zusammenfassung

Es ist bekannt, daß mit Hilfe von He-O₂ eine Reduktion der bronchialen Strömungswiderstände und der Atemarbeit erzielt werden kann. In der vorliegenden Arbeit wird das Verhalten dynamischer Atemparameter und der Hämodynamik bei der Beatmung durch ein He-O₂-Gemisch (70%–30%) im Vergleich zu einem N₂-O₂-Gemisch (70%–30%) an polytraumatisierten Patienten untersucht (n = 23). Es zeigte sich, daß bei Patienten mit Verletzungen der Lungen oder des Thorax unter He-O₂ das Atemvolumen, pmax, pplat und Rinsp 15–20% niedriger lagen. Diese Unterschiede galten für alle PEEP-Situationen (0, 15, 10, 15 cm H₂O). Die alveoläre Ventilation, gemessen durch das endexspiratorische CO₂ und das arterielle pCO₂, war bei beiden Gasgemischen trotz unterschiedlicher Atemvolumina ähnlich und im Normbereich. Alle Patienten waren normoxisch. Diese Ergebnisse zugunsten des He-O₂-Gemisches lassen sich durch das laminare Strömungsprofil dieses Gases erklären. Im Einzelfall, bei stark erhöhten Atemvolumina, waren die beschriebenen Unterschiede noch größer. Wegen der geringen Stichprobenzahl der Patienten ohne Verletzungen der Lungen oder des Thorax konnte der erwartungsgemäß geringere Unterschied nicht statistisch abgesichert werden. Bei Patienten mit pulmonaler Dysfunktion waren die atemmechani¬schen Unterschiede im Vergleich ähnlich wie bei Gruppe 1 (15–20%). Die niedrigeren intrathorakalen Drücke während des Inspirationszyklus unter He-O₂ führten zu einer weniger starken Drosselung des venösen Rückflusses zum Herzen, insbesondere bei hohen PEEP-Situationen.