Die Mehrlingsschwangerschaft

Zusammenfassung

Mehrlingsgeburten waren zu allen Zeiten von einem gewissen Mythos umgeben. Romulus und Remus gaben der italienischen Metropole Rom ihren Namen, nach altägyptischer Mythologie kamen die ersten Pharaonen als Drillinge zur Welt, und im Mittelalter häuften sich die Beschreibungen und Darstellungen von Mehrlingsgeburten (Hartge 1983). Auch heute hat die Mehrlingsgeburt, wie wiederholte Presseberichte belegen, nicht an Faszination verloren. Das ist verständlich, da Mehrlingsschwangerschaften sich nicht häufig ereignen. Nach der von Hellin aufgestellten Regel beträgt die Häufigkeit von Zwillingsgeburten 1,18% (1 auf 85 Geburten) und von Drillingsgeburten 0,014% (1 auf 85² Geburten). Diese Häufigkeit wird durch die Zahlen der Hessischen Perinatalstudie in den letzten Jahren bestätigt. Unter 33084 Schwangerschaften waren 1985 1,12% und 1986 unter 40695 Graviditäten 1,11% Mehrlingsschwangerschaften.