Zusammenfassung
Balint hat in Der Arzt, sein Patient und die Krankheit seine Methode nicht speziell für Psychoanalytiker sondern mehr für Allgemeinärzte beschrieben. Er meinte, die Ärzte sollten für die psychologischen Probleme in ihrer Allgemeinpraxis eine eigene Sprache und eine selbständige Theorie entwickeln, und er verzichtete deshalb weitgehend auf die Verwendung psychoanalytischer Begriffe. Es ist jedoch erkennbar, daß Balint in diesem Buch viele psychoanalytische Konzepte allgemeinverständlich und in der Umgangssprache darstellt. Einige der von ihm neugeprägten Begriffe, die sehr plastisch und phänomennah wichtige Probleme sowohl in der Arztpraxis als auch in den Balint-Gruppensitzungen beschrieben, sind andere Formulierungen für das, was sonst mit psychoanalytischen Begriffen wie z.B. Gegenübertragung und Widerstand bezeichnet wird. Jeder Psychoanalytiker, der sich auch bei seiner Balint-Gruppenarbeit an den ihm vertrauten Begriffen und Konzepten orientiert, wird daran interessiert sein, die implizit psychoanalytischen Konzeptionen Balints aufzufinden und zu rekonstruieren. Dies soll hier erfolgen und zwar zunächst auf dem Hintergrund der Arbeiten, die Balint schon vor 1967 zu Theorie und Praxis der Psychoanalyse veröffentlicht hat.
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Rosin, U. (1989). Versuch einer Rekonstruktion der Art und Weise, wie Balint seine Gruppenarbeit implizit-psychoanalytisch konzipiert hat. In: Balint-Gruppen: Konzeption — Forschung — Ergebnisse. Die Balint-Gruppe in Klinik und Praxis, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74250-7_4
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