Zusammenfassung
Ein ständiger Wechsel der Sitzposition ist aus verschiedenen Gründen notwendig. Das zeigt sich sogar im Ruhesessel, im Liegestuhl, ja selbst auf der Liege. Zunächst ist dies eine Frage der lokalen Durchblutung. Die Drucktoleranz des Gewebes ist begrenzt. Allein aus diesem Grunde werden beispielsweise gefährdete Patienten auf der Intensivstation zur Dekubitusprophylaxe Tag und Nacht in 3stündigem Wechsel umgelagert. Das ständige Wechseln der Körperposition im Schlafen beim Gesunden hat aber noch andere Gründe. Dabei wirken sich die ständig einlaufenden afferenten Impulse aus der Peripherie aus. Sie erfordern eine Antwort auf die Steigerung der somatoviszeralen Sensibilität. Daneben spielen auch zentrale Faktoren eine Rolle. Diese Beobachtungen zeigen, daß die Tendenz zur permanenten Haltungsänderung ein Charakteristikum des Lebenden ist. Sie ist Ausdruck einer funktionellen Organisationsform des Gehirns, denn sie fehlt im Koma und in der tiefen Narkose, wenn die koordinative neurale Tätigkeit fehlt bzw. unterbrochen ist. Auf die zentrale Beeinflussung der Haltung und schließlich auf die Veränderung des Wachheitsgrades, wahrscheinlich über die Formatio reticularis, muß noch näher eingegangen werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Schoberth, H. (1989). Das dynamische Sitzen. In: Orthopädie des Sitzens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74183-8_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-74183-8_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-74184-5
Online ISBN: 978-3-642-74183-8
eBook Packages: Springer Book Archive