Zusammenfassung
Allgemein muß gesagt werden, daß die Anamnese bei der KHK stets einen Kompromiß bedeutet. Nimmt man die klassische Angina pectoris nach Heberden [17] als Beispiel, so kann man anamnestisch nur einen relativ kleinen Prozentsatz der Koronarkranken erfassen (niedrige Sensitivität), aber die erfaßten Patienten haben mit großer Wahrscheinlichkeit eine Angina pectoris vera. Aufgrund dieses diagnostischen Dilemmas wurde der Begriff der Angina pectoris erweitert mit dem Ziel, einen höheren Prozentsatz der Koronarkranken erfassen zu können. Diese Erweiterung des Anginabegriffs führte jedoch dazu, daß zwar wesentlich mehr Patienten erfaßt werden, aber ein erheblicher Anteil falsch-positiver Befunde in Kauf genommen werden muß (Sensitiviät höher/Spezifität geringer), d. h. durch Modifikation der anamnestischen Kriterien wird die Treffsicherheit verändert [57].
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© 1988 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Sesto, F. (1988). Frage 2 Welche Bedeutung hat die Anamnese in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung?. In: Sesto, F. (eds) Kompendium der koronaren Herzkrankheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74143-2_31
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