Zusammenfassung
In den letzten 20 Jahren ist die Hysterektomie an die Spitze aller gynäkologischen Operationen gerückt. Der Trend begann in den USA, wo nur noch jede 4. über 40jährige ihre Gebärmutter besitzt. Die angestiegene Zahl der Uterusexstirpationen korrliert indes weder in der Vergangenheit noch heute mit einem Anstieg pathologisch-anatomischer Erkrankungen des Uterus, die eine seriöse Indikation zur Hysterektomie liefern könnten. Im Gegenteil: Wie eine Studie von Kopera aus dem Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie der Universität Graz unter Auswertung des internationalen Schrifttums nachweisen konnte, haben die günstigen Begleitwirkungen der Östrogen-Progestagen-Kombinationen die Anzahl der Blutungsregelwidrigkeiten, die prämenstruellen und dysmenorrhoischen Beschwerden, die glandulär-zystische Hyperplasie, entzündliche Adnexerkrankungen und benigne Ovarialtumoren signifikant verringert. Es kann sich also nur um einen Anstieg im Bereich relativer oder sog. erweiterter Indikationen handeln, deren indikatorische Relevanz in einer nicht unerheblichen Anzahl von Fällen überhaupt angezweifelt werden muß.
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Poettgen, H. (1989). Zur Krise weiblicher Identität nach Verlust der Gebärmutter — ein klinischer Beitrag. In: Teichmann, A.T., Dmoch, W., Stauber, M. (eds) Psychosomatische Gynäkologie und Geburtshilfe 1988. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74085-5_8
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